Ein Kapitel für sich
Schauspiel nach den Romanen „Uns geht’s ja noch gold“ und Teilen aus „Ein Kapitel für sich“ von Walter Kempowski
Im dritten Teil der Kempowski-Saga am Altonaer Theater steht die Familie vor den Trümmern, die der Zweite Weltkrieg 1945 hinterlassen hat. Man erlebt am eigenen Leibe oder bei Nachbarn und Freunden
Elend, Hunger, Plünderungen und Gewalttätigkeiten. Aber man ist nicht ausgebombt und hat noch etwas Geld. Zwischen Trümmerschutt und Ausgangssperren, schwarzem Markt und Hamsterzügen versucht die Familie Kempowski nach dem Krieg die bürgerliche Kontinuität wiederherzustellen. Wegen ein paar Frachtbriefen, mit denen er den Amerikanern die Ausplünderung der „Zone“ durch die Russen demonstrieren wollte, verbringt der Ich-Erzähler Walter acht Jahre im Zuchthaus in Bautzen. Bei einem Besuch in Rostock wurde er festgenommen. Spionage hieß die Anklage. Neben Walter wurde Bruder Robert verhaftet und schließlich sogar die Mutter, nachdem Walter ihre Mitwisserschaft im Verhör zugegeben hat, was er sich nie verzeiht. Mutter und Söhne machen mit Haft und Häftlingen ihre ganz eigenen Erfahrungen, und so erzählt jeder aus seiner Perspektive, was ihm in der Welt der Eingeschlossenen widerfahren ist.
Ausgezeichnet mit dem Barbara Kisseler Theaterpreis 2019
Aufführungsdauer: ca. 2 Stunden 20 Minuten plus Pause
Aufführungsrechte: Gustav Kiepenheuer Bühnenvertriebs GmbH, Berlin
Das Kempowski-Projekt wird durch Mittel der Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur unterstützt. Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und der Behörde für Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg. Wir danken Hildegard Kempowski für ihre freundliche und engagierte Unterstützung des Kempowski-Projektes. Herzlichen Dank an Prof. Dr. Jan Philipp Reemtsma für die sachkundige Beratung.
Schlaglichtartig beleuchtet Regisseur Axel Schneider mit einem bestens eingespielten, rollenwechselfreudigen neunköpfigen Ensemble einen Teil der deutschen Geschichte, der weitgehend im Dunkeln liegt.
WELT
Eindrucksvoll leuchtet das große Ensemble in einer Fülle unterschiedlichster Rollen die Atmosphäre und das Lebensgefühl der Menschen in einer Zeit voller Ungewissheiten und Enttäuschungen aus.
Hamburger Morgenpost