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  • (c) Bo Lahola

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Hedda Gabler

Von Henrik Ibsen

Hedda langweilt sich. Sehr. Mit Schießübungen vertreibt sie sich die Zeit. Die Waffen hat sie von ihrem Vater geerbt. Die scharfe Munition auch. Heddas frischgebackener Ehemann Jörgen Tesman vermag Heddas Langeweile nicht zu vertreiben. Immerhin besteht bei ihm Aussicht auf eine wohldotierte Stelle als Professor. Ein gutes, bürgerliches Leben könnte es sein. Doch da taucht ein alter Bekannter auf: Eilert Lövborg, ein geistreicher und inspirierender, wenn auch erfolgloser, Autor. Dieser ist Tesman nicht nur an Charisma deutlich überlegen, er konkurriert plötzlich sogar mit ihm um die Professur.

Hedda und Eilert verbindet eine gemeinsame Vergangenheit. Sie fühlten sich einmal sehr zueinander hingezogen. Aber Eilert kommt diesmal nicht allein. Frau Elvstedt, seine treue Mitarbeiterin und ergebene Helferin in der Not, weicht nicht von seiner Seite. Frühere Konflikte und alte Verletzungen gelangen wieder an die Oberfläche. Alte Leidenschaften und neue Feindseligkeiten brechen sich Bahn.

Hedda fordert von Eilert eine große, mutige Tat, etwas, das über allem steht. Vollkommen und schön. Die alles bestimmende Langeweile ist verschwunden. Für kurze Zeit. Eine Pistole im Koffer fehlt.

07.03.2024: Dramaturgische Einführung um 18:45 Uhr

Teresa Weißbach hat den Theaterpreis Hamburg 2023 für die Rolle der „Hedda Gabler“ erhalten.

„Teresa Weißbach ist eine unbeugsame, harte und dabei trotzdem auch verletzliche und weibliche Hedda. Sie zeigt eine Hedda, die geradezu einen körperlichen Ekel empfindet, wenn sie sich der ihr zugewiesenen begrenzten Rolle als Ehefrau bewusst wird. Die dann empfundene Leere lässt sie innerlich fast explodieren. Mittelmaß und Schwäche will und kann sie nicht ertragen. Ohne einen für sie erkennbaren Ausweg aus ihrer Situation, will Hedda wenigstens Macht, Schönheit, Bewunderung und Unterwerfung. Mit den Menschen in ihrem Umfeld, die sie dafür wie Figuren auf einem Schachbrett lenkt, spielt sie nach ihren unbarmherzigen Regeln Schicksal. Mit ihrer Darstellung dieser unkonventionellen und unberechenbaren Hedda, die eine unstillbare Sehnsucht nach einem anderen Leben umtreibt, lenkt Teresa Weißbach auf faszinierende Weise das gesamte Geschehen auf der Bühne. Sie erzeugt mit ihrem Spiel Mitleid, Unverständnis bis hin zur Fassungslosigkeit über die Unverfrorenheit ihres Handelns. Der Intensität ihrer Darstellung kann man nur staunend zusehen – bis zum bitteren Ende.“ – Die Jury

 

Regie
Kai Wessel
Ausstattung
Maren Christensen
Mit
Teresa Weißbach, Jascha Schütz, Patrick Abozen, Markus Boysen, Sofie Junker

Diese „Hedda Gabler“ ist großes Schauspielertheater, bei dem alle genau wissen, was sie hier zu tun haben. Und vielleicht ist das dann auch der Knackpunkt der genau gearbeiteten Inszenierung: dass hier Vieles im Kulinarischen versandet, dass man dem Ensemble mit großem Vergnügen bei seinen Bösartigkeiten zusieht und dabei vergisst, dass Ibsen gar nicht in erster Linie eine fiese Kriminalgeschichte geschrieben hat, sondern ein Sozialdrama, das der bürgerlichen Welt einen gnadenlosen Spiegel vorhält.
Hamburger Abendblatt

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